Wie manch andere Schweizer
Lokomotive aus der Pionierzeit der Elektrifikation galten die RhB-Krokodile als stärksten Lokomotiven der Welt in ihrer
Klasse, hier auf Meterspur. Der erstmals bei den RhB -
Krokodilen angewendete 'Winterthurer Schrägstangenantrieb' bewährte
sich so gut, dass er in der Folge bei zahlreichen Normal-
und Schmalspurigen Lokomotiven Verwendung fand, welche die SLM
in den Zwanziger Jahren des vergagenen Jahrhunderts für verschiedene Bahnen weltweit
baute. Seit
Beginn der Ablieferung der Ge 4/4 II in den siebziger Jahren war geplant, die C'C' aus dem regulären Dienst
zurückzuziehen, was lange Zeit aber nicht gelang, da man
infolge Verkehrszunahme nie auf sie
verzichten konnte. Erst
mit
der Ablieferung der Ge 4/4 III in den neunziger Jahren änderte dies
schliesslich: Die
letzten fünf verbliebenen C'C's gelangten immer seltener
auf die Strecke, und planmässige Güterzüge mit Ge 6/6 I sind heute recht selten geworden. Immerhin
sind heute noch drei Lokomotiven betriebsfähig im Bestand der RhB.
Das
Jubiläum 100 Jahre Albula und Ruinaulta 2003 bescherte ihnen nochmals ein richtiges
Revival: Während über vier Monaten
feierten die RhB im Sommer 2003 mit planmässigen, historischen Zügen an
jedem Wochenende vom Juli bis im Oktober ihr Jubiläum. Die RhB Mitarbeiter
kostete es einiges an Mühe und Arbeit, die drei unterdessen doch recht
störungsanfällig gewordenen 'Krokodile' im Betrieb zu halten. Die Züge wurden sogar ins offizielle
Kursbuch aufgenommen. Für einen echten RhB - Fan gehörte eine Fahrt mit dem
historischen 3-Klassen Personenzug oder gar dem gepflegten 'Alpine Classic
Pullman Express' sicherlich zu den
Höhepunkten des Jahres 2003.
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Seit
75 Jahren im
Einsatz:
Mit dem
"grünen" Jubiläumszug und historischen Güterwagen
zuckelte sie am 23.August 2003 von Lanquart nach Chur, um
dort die Fahrgäste ins Engadin aufzunehmen. Bei Untervaz
passierte sie einer der allerletzten Streckenabschnitte der RhB,
welche 2003 noch Fahrleitungsmasten aus der Elektrifizierungszeit
hatte. |
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Während
Jahrzehnten gaben die RhB auf der Albulabahn den durchgehenden
Regionalzügen auch Güterwagen mit. Als
Reminiszenz an diese Züge verkehrte der Jubiläumszug am
23.August 2003 ebenfalls mit Güterlast. Ge 6/6 414 beim
Aufstieg vom Rheintal auf die Ebene von Bonaduz. |
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Der
hübsche, mit Geranien Geschmückte Bahnhof von Rhäzuns. |
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Auf
der 99 Meter hohen Soliserbrücke können die Fahrgäste einen
kurzen Blick in die Schinschlucht hinterwerfen. 21.09.2003. |
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Glück
für die Fotografen: Kein Auto auf der bisweilen stark
befahrenen Albula-Passstrasse störte im Moment, als die Ge 6/6
412 den Tunnel am Bergüner Stein verliess. 09.08.2003 |
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Einige
Mühe kostete es die RhB, ihre noch verbleibenden
Krokodile für die Jubiläumsfahrten den Sommer
hindurch einsatzfähig zu halten. So waren an manchen Tagen beide
Landquarter C'C's im Einsatz wie am 23.08.2003, als die 412 den
Jubiläumszug in die Ruinaulta und die 414 den Zug nach Samedan
führte. Auf den Schleifen oberhalb Bergün bot sich den
Reisenden dieser herlliche Talblick. |
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Ein
Höhepunkt jeder Bahnfahrt ins Engadin sind die Kehrtunnels und
Brücken zwischen Engadin und Preda. Bei der Fahrt über den
Albulaviadukt eins geniessen die Reisenden einen kurzen Blick auf
die schäumende Albula. |
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Unterhalb
Preda
hat die 412 den Aufstieg ins Engadin fast geschafft. 27.09.2003. Leider wurde die 412 fünf
Jahre nach dem Jubiläumssommer aufgrund eines Getriebeschadens ausrangiert und
abgebrochen |
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Einige
Minuten hinter Fahrplan, aber gerade
noch im Licht
passierte die 412 diese Stelle bei Surava mit dem Blick aufs
mittlere Albulatal. 9.8.2003 |
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Das
Domleschg ist das Burgenland Graubündens. Auf einer Distanz von
ca. 10 km befinden sich über 20 Burgen, Schlösser und Ruinen.
Gemütlich zuckelt das Krokodil mit seiner Höchstgeschwindigkeit
von 55km/h am Schloss Ortenstein vorüber, dem 1275 gebauten
Herrschaftssitz der Herren von Vaz und später des Werdenberger
Grafen. 09.08.2003 |
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