Während
Jahren waren die Ae 6/6 die Gotthardlokomotiven schlechthin.
25 Maschinen tragen Namen und Wappen der Schweizer Kantone, weitere 25
jene der Kantonshauptorte. Die übrigen 70 Lokomotiven erhielten Wappen
anderer Schweizer Städte auf ihren Seitenwänden.
Technisch
bedeuteten die Lokomotiven einen Quantensprung zu den älteren, pro
Leistungseinheit ungleich schwereren Lokomotiven der Reihen Ae 4/7, Be
4/6 und Ce 6/8 aus den zwanziger und dreissiger Jahren, bzw. zu den Ae
4/6 aus den Kriegsjahren. Zugkraft und Höchstgeschwindigkeit von
125km/h erlaubten erstmals einen
wirklich flexiblen und wirtschaftlichen Fahrzeugumlauf mit Leistungen vor
allen Zugsgattungen. Auch ermöglichten die Ae 6/6 auf der Gotthardstrecke
eine wesentliche Kapazitätssteigerung, da mit ihnen erstmals Personen- und Güterzüge mit der
gleicher Geschwindigkeit über die Rampen befördert werden konnte. Für
zwei Jahrzehnte dominierten sie die Zugföderung am Gotthard weitgehend.
Erst
die Inbetriebsetzung der moderneren Re 4/4 II, III und Re 6/6 konnte sie
vom Gotthard verdrängen. Die langen, dreiachsigen Drehgestelle
der Ae 6/6 lassen leider die erhöhte Kurvengeschwindigkeit der Zugreihe
"R", welche heute für
alle übrigen SBB Lokomotiven gelten, nicht zu. Seither
sind Güterzüge im Flachland die Domäne der Ae 6/6 geblieben. Damit
änderte auch die Inbetriebnahme der Re 460, 465 und Re 482 kaum etwas.
Derzeit
(2007) werden die noch existierenden Ae 6/6 von SBB Cargo in einem 76-tägigen Umlaufplan
eingesetzt. Es gibt kaum eine SBB Strecke, welche sie nicht zumindest einmal täglich mit einem Nahgüterzug
bedienen.
Daneben werden seit der Liberalisierung des Bahngüterverkehrs auch
etliche normalspurige Privatbahnen täglich von Ae 6/6 befahren.
Infolge
der Divisionalisierung bei den SBB und der Abgabe von Re 460 an den
Bereich Personenverkehr kommen die Co'Co' Lokomotiven unterdessen auch
vereinzelt wieder am
Gotthard zum Einsatz, wenn auch fast nur mit fotografisch wenig
interessanten Schiebeleistungen, und Postzügen und einem Zementzug nach
Bodio. Bei Fahrzeugenpässen
bei der Division Personenverkehr half SBB Cargo dieser auch mal "grosszügig"
aus -
neben zwei Re 6/6 mit dem ältesten, was sie haben - den Ae's. Weil es
aber beim Personenverkehr immer weniger Lokführer gibt, welche
die Loks bedienen können, kommt dies heute kaum mehr vor.
Inzwischen
sehen etliche Ae 6/6 beträchtlich "gealtert" aus, und die
charakteristischen Kantons- und Städtewappen auf den Seitenwänden
wurden unterdessen - wegen Diebstahls - alle entfernt. Leider sind
etliche der ältesten der Kantonsloks unterdessen Abgestellt
worden, so dass mit dem nun mit dem zunehmenden Verschwinden der
meisten Chromverzierten Loks gerechnet werden muss.
Die
Heutige Planung (2007) sieht vor, dass die Ae 6/6 bis zur
Inbetriebsetzung des NEAT-Basistunnels in Betrieb bleiben
sollen. Die im Betrieb verbleibenden Loks sollen anlässlich von
Revisionen nun sogar noch das neue SBB-Cargo Farbschema
erhalten.