Be 4/6 + Be 4/7 |
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Be 4/6 und Be 4/7 Äusserst selten sind heute Einsätze der historischen Gotthard-Schnellzuglokomotiven. Um so interessanter war der Extrazug mit Be 4/7, welcher am 30.August 2003 nach Erstfeld zum Tag der offenen Tür an der Gotthard Alptransit Baustelle in Amsteg geführt wurde. Die Be 4/7 fuhr dabei als Lokzug von Biel nach Olten und übernahm dort den historischen Schnellzug nach Erstfeld. Ab Zürich-Altstetten erhielt sie Vorspann von der Be 4/6 aus Winterthur. Die Oerlikon (BBC) Be 4/6 und die Sécheron Be 4/7 waren einst scharfe Konkurrentinnen. Beide wurden aufgrund der Ausschreibung von 1916 für Probelokomotiven zur Führung von Schnellzügen am Gotthard konstruiert. Sécheron wählte ihren weiterentwickelten Hohlwellenantrieb, der auf einem bewährten Westinghouse Patent basierte, während BBC auf den klassischen Stangenantrieb zurückgriff. Obschon der Einzelachsantrieb der Sécheron Be 4/7 zukunftsweisend und dem Stangenantrieb der Be 4/6 technisch überlegen war, gingen nur die Be 4/6 als Gotthard-Schnellzugmaschinen in Serie: Denn als Sécheron 1921 endlich ihre Probelokomotive präsentieren konnte, war der Entscheid bereits zugunsten der Konkurrenz gefallen. Oerlikon hatte ihre Be 4/6 bereits seit 1919 erfolgreich im Probebetrieb. Eine Kleinserie von gerade mal 9 Be 4/7 durfte Sécheron zusammen mit SLM dann aber doch noch bauen. Wenig später kam die gleiche Technologie von Sécheron bei den kleineren Ae 3/5 Flachlandlokomotiven zum Einsatz. Gegen BBC gewann Sécheron wenig später ein wichtiger Auftrag der BLS und konnte so ihre Leistungsfähigkeit mit den neuen, sehr Leistungsfähigen Ae 6/8 von 1926 und 1939 unter Beweis stellen.
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