Die
Stiftung SBB-Historic hält eine beachtlichen
Sammlung historischer Fahrzeuge. Diese umfasst nicht nur Vertreter fast
aller bedeutenden Lokomotivgenerationen aus den vergangenen hundert
Jahren SBB, sondern auch einige komplette, vorbildlich restaurierte
Zugskompositionen, vom historischen Güterzug bis zum Leichtschnellzug
von 1947.
Seit
dem 150 Jahr-Jubiläum der Schweizer Bahnen 1997 sind öffentliche
Fahrten mit historischen SBB-Lokomotiven allerdings
wieder selten geworden. Die früher regelmässigen Ausfahrten mit historischen Triebfahrzeugen,
welche noch in den achtziger Jahren in einem speziellen, kleinen
"Kursbuch für Eisenbahnfreunde" publiziert wurden,
sind im
Zeitalter von
Rationalisierung, rigoroser Kostenkontrolle und
unternehmensinterner, gegenseitiger Verrechnung
aller Leistungen praktisch Geschichte.
SBB
- Historic hat sich aber zum Ziel gesetzt, seine betriebsfähigen
Fahrzeuge und Sammlungen der Nachwelt zu erhalten und der Öffentlichkeit so weit wie möglich zugänglich
zu machen. Die Stiftung veranstaltet in diesem Rahmen
regelmässig Sonderfahrten
und ist mit Fahrzeugausstellungen bei
Jubiläen und Bahnhoffesten präsent. Denn die Bahnen waren und
sind in der Schweiz nicht nur ein profanes
Transportmittel, sondern
eben auch ein Stück Kultur- und Industriegeschichte, welche
dieses Land in den vergangenen 150 Jahren mitgeprägt haben.
Dabei
wird oft
wird übersehen, dass Denkmalpflege und Erhaltung technischer Kulturgüter
von Bahnen weit über das
blosse Pflegen und Vermarkten von historischem Rollmaterial
hinausgeht. Vielmehr gehören auch Renovation und Erhalt
besonders schützenswerter Objekte wie Gebäude, Stellwerke und
anderen technischen Einrichtungen, die Sammlung von Bahn-Gegenständen, Ersatzteilen,
Plänen und Dokumenten dazu. SBB
Historic engagiert sich hier vorbildlich. Vor
dem Hintergrund des massiven Spardrucks bei der öffentlichen
Hand müssen diese Aktivitäten umso stärker gewürdigt werden.
Aber
auch bei den Fahrzeugen leistet die SBB sehr viel und sorgt
immer wieder für schöne Überraschungen: Beispielsweise die Revision und Wiederinbetriebnahme des
eleganten RAe TEE II 1053 im
alten, rot-beigem Glanz im Jahre 2003, eine kleine Sensation,
hatten doch viele gezweifelt, ob der legendäre Zug je wieder auferstehen
würde. Der "Gottardo" darf zwar heute nicht mehr ins
Ausland - aber selbst eine Fahrt in den Tessin lässt die Ambiance
und der Glanz der TEE-Züge der sechziger Jahre wiederaufleben.
Auch
die in den frühen Nachkriegsjahren so beliebten Ausflugsfahrten
mit den 'Roten Pfeilen' werden heute wieder angeboten - vor
allem mit dem RAe 4/8 von 1939 - mehr dazu unter RAe
2/4 1001 und RAe
4/8 Churchill.
Bilder
rechte spalte, oben: Lokomotivveteranen zum Anfassen:
Welcher Eisenbahnfreund wäre nicht gerne einmal Ae 3/6 Lokführer? Erstaunlich geräumig scheint die Anordnung der Apparate im
Maschinenraum auf der Seite der Buchli - Antriebe, und die
historische Lokomotive präsentiert sich auch
"innerlich" im besten Zustand. (oben und Mitte, 06.09.2003) Unten:
Im neuen Glanz steht der Gottardo wie zu alten Zeiten in der
Züricher Bahnhofshalle zur Abfahrt in den Süden bereit. Am 1.August
2003 fuhr der Zug nach Lugano und Melide.