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Wenn
immer sich eine 'Berta' der Reihe 751 mit einem Güterzug an den
Rampen des Schlesischen Semmering abmüht, ist dies im ganzen Tal
unüberhörbar. So auch am 3.Mai 2006, als kurz nach fünf Uhr
abends der erste
Holzzug bei Lipová
lázně
den Berg hoch dröhnte. Auf dem Bild nicht sichtbar ist die
Schiebelok, welche bis zum Scheitelpunkt bei Ramzova nachschob. |
Wer mit der Bahn von
Šumperk (Mährisch Schönberg) über Hanusovice, Branná und Ostruzna
dem flüsschen Morava (March) folgt, den Ramsauer Sattel
erklimmt und dann beim anschliessenden Abstieg nach Jesenik (Freiwaldau)
hinunter einen ersten Blick auf die Täler werfen kann, die hier sanft
zum Schlesischen Tiefland hin abfallen, wird für die lange Reise in
diese entlegene Region nahe der tschechisch-polnischen Genze belohnt.
Bis heute prägen dunkle, ausgedehnte und ursprüngliche Wälder die Höhenzüge
des Altvatergebirges, und selbst die Ortsbilder haben sich seit
Jahrzehnten nur wenig verändert.
Verändert
haben sich dagegen die Sprache und mit ihr die Namen der Orte und
die ganze Welt drumherum: Goldenstein heisst heute Branná,
Spornhau heisst Ostružná, und das Altvatergebirge wird auf auf
Tschechisch Hruby Jesenik - hohes Gesenke - genannt.
Verändert
hat sich natürlich auch die Eisenbahn. Längst Geschichte sind
die Ungarischen C-C Mallets der Reihe 623, die hier einst mit den
schwersten Züge die steilen Rampenstrecken bezwangen, ebenso wie
die CSD 354er, eine 2C1-Tenderlok, welche die
Züge von Jägerndorf (Krnov) und Ziegenhals (Glucholazy) heraufbrachte, und natürlich die weitverbreitete Reihe 1D der Reihe
434.
Längst
haben Diesellokomotiven und Triebwagen diese altösterreichischen
Loks abgelöst. Aber heute sind selbst diese Klassiker des Tschechischen Lokbaus
Veteranen geworden:
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Am
03.10.1999 brachte die "Berta" 749 251 den R 906 Jesenik - Brno über den
'Schlesischen Semmering' bis Zábreh (Hohenstadt). |
Etwa
die unverwüstlichen, gut fünfzigjährigen "Motory Vuz"
(Triebwagen) der Reihe 831, oder die Bardotka's - grosse Dieselloks von CKD in
Prag aus den Sechtziger Jahren, gebaut in der Zeit vor dem
'Prager Frühling', als man an einen Sozialismus mit 'menschlichem
Antlitz' und an die Überlegenheit des Systems glaubte. Tatsächlich
hätten die Tschechischen
Maschinenfabriken damals durchaus mit anderen Firmen
auf dem Weltmarkt konkurrenzieren können, aber es kam anders:
Statt für den Weltmarkt wurden vor allem Fahrzeuge für den 'grossen
Bruder' im Osten und die sozialistischen Nachbarländer gebaut.
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An
einem leuchtenden Herbsttag fährt ein 'Dvaašedesátka' in die Station Branná
ein. Die fast zugewachsene Burg aus dem 13.Jh und das Renaissance-Schloss
des früher Goldenstein genannten Städchens bilden die Kulisse 19.10.2005. |
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Wander-
und Naturfreunde werden im Altvatergebirge ebenso auf ihre
Kosten kommen wie Freunde von Gebirgsbahnstrecken. Dies
obschon der 'Schlesische Semmering', wie die CD-Kursbuchstrecke 292
auch genannt wird, bei weitem nicht so spekakulär ist wie der
'richtige' Semmering in Österreich. Dafür bietet die Strecke
im Altvatergebirge
aber jene Art von Eisenbahnromantik, die man heute nur nur
noch abseits der grossen Magistralen finden kann, ebenso jede Menge
herrlicher Motive. Die
292 ist eigentlich keine Nebenbahn, obgleich sie ursprünglich als
solche gebaut und trassiert wurde. Schnell- und
Eilzüge, ferner ein vergleichsweise reger Güterverkehr und etliche dazwischen
verkehrende Osobni Vlaki
(Personenzüge) lassen kaum Langeweile aufkommen und bieten eine interessante Palette an Fahrzeugen.
Manchen Sie sich eine kleine virtuelle Reise durchs Altvatergebirge!
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ČD-Strecken
im Altvatergebirge: |
Frühere
deutsche Ortsnamen: |
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290:
Olomuoc - Šumperk |
Olmütz
- Mähr. Schönberg |
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291: Zábreh na Morave -
Šumperk |
Hohenstadt
- Mähr.Schönberg |
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292:
Šumperk - Hanusovice - Jeseník - Krnov |
Schönberg
- Hannsdorf - Freiwaldau /Gräfenberg - Jägerndorf |
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294:
Hanusovice - Stare Mesto |
Hannsdorf
- Mähr.Altstadt |
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295:
Lipová Lázne - Velka Krás - Javornik ve Slezsku |
Nieder
Lindewiese - Gross Krosse - Jauernig |
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296: Velka Krás - Vidnava
u.Sl. |
Gross Krosse
- Weidenau |
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297:
Mikulovice - Zlaté Hory |
Niklasdorf
- Zuckmantel |
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021:
Hanusovice- Lichkov (- Usti n. Orlici ) |
Hannsdorf
- Lichtenau (- Wildenschwert) |
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(c) Markus
Fischer, Zürich |
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